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Kathrin Federer

Das Geheimnis grossartiger Kreationen: Wann ist ein Bild wirklich gut?

Als Fotoart-Künstler bewege ich mich ständig an der Grenze zwischen Realität und Imagination. In diesem Beitrag erkunden wir, wie durch kreative Bildbearbeitung aussergewöhnliche Kunstwerke entstehen, die sowohl echt wirken als auch die Grenzen der Vorstellungskraft sprengen. Wir tauchen ein in die Welt der Bildkomposition, um zu verstehen, was ein Bild von gut zu grossartig macht.

Im Gegensatz zur traditionellen Fotografie, bei der die Realität oft unverändert festgehalten wird, geht es bei der Fotoart um das Visualisieren einer Idee, die Umwandlung und Neuinterpretation von Bildern. Hier kombinieren wir Elemente, die möglicherweise in der natürlichen Welt nicht gemeinsam vorkommen, um etwas völlig Neues und Atemberaubendes zu schaffen.

Es gib Prinzipien, die gelten immer!

Während die Grenzen zwischen traditioneller Fotografie und Fotoart fliessend und oft subjektiv sind, bleiben bestimmte grundlegende Prinzipien bestehen, die ein Bild als qualitativ hochwertig auszeichnen. Diese universellen Elemente – von der Bildkomposition bis zur Farbharmonie – sind das Fundament, auf dem sowohl klassische Fotografen als auch Fotoart-Künstler aufbauen. In diesem Beitrag erkunden wir diese grundlegenden Faktoren und ihre Anwendung.

Der Beständige Kern der Bildgestaltung

Bildkomposition

Die Komposition ist das Herzstück eines jeden Bildes, gleichsam das Gerüst, auf dem das visuelle Narrativ aufgebaut wird. Sie bestimmt, wie die verschiedenen Elemente eines Bildes arrangiert sind und wie sie miteinander interagieren. Die Regel der Drittel, bei der das Bild gedanklich in neun gleiche Teile geteilt wird, ist ein klassisches Beispiel. Platzierung von Schlüsselelementen an diesen Schnittpunkten oder entlang dieser Linien kann zu einer ausgewogeneren und natürlicher wirkenden Komposition führen. Auch führende Linien, Rahmen im Rahmen – all diese Elemente helfen dabei, das Auge des Betrachters zu lenken und eine Geschichte zu erzählen. Aber auch das bewusste Brechen dieser Regel kann zu dynamischen und interessanten Effekten führen. Die Bildkomposition umfasst auch das Gleichgewicht zwischen verschiedenen Elementen, die Symmetrie und Asymmetrie, sowie die Nutzung von negativem Raum, um die Hauptelemente hervorzuheben und den Blick des Betrachters zu lenken.


Farbwirkung

Die Wirkung von Farben in einem Bild ist enorm. Farben können Stimmungen erzeugen, Geschichten erzählen und starke emotionale Reaktionen hervorrufen. Warme Farben wie Rot, Orange und Gelb sind energetisch und lebhaft, während kühle Farben wie Blau, Grün und Violett Ruhe und Entspannung vermitteln können. Die Auswahl der Farben in einem Bild, sei es in der natürlichen Szenerie oder durch Nachbearbeitung, trägt wesentlich zur Gesamtstimmung bei. Farbkontraste, wie die Verwendung von Komplementärfarben, können Aufmerksamkeit erregen und visuelle Spannung erzeugen. Farbharmonien, wie monochrome oder analoge Farbschemata, schaffen hingegen ein Gefühl von Einheit und Kohärenz.


Farben und Farbtheorien

Farben spielen eine emotionale Rolle. Sie können Stimmungen verstärken, Kontraste setzen oder Harmonie schaffen. Ein gut gewähltes Farbschema kann ein Bild von durchschnittlich zu aussergewöhnlich transformieren. Die Kenntnis von Farbtheorien und -harmonien ist entscheidend, um visuell ansprechende und emotionale Bilder zu erstellen.


Anwendung des Farbkreises in der Praxis: Ein entscheidendes Werkzeug für das Verständnis und die Anwendung von Farbtheorien ist der Farbkreis, auch Color Wheel genannt. Canva bietet hierzu ein besonders benutzerfreundliches und intuitives Tool an. Link


Die Verwendung von Komplementärfarben (Farben, die sich im Farbkreis gegenüberstehen) kann zu lebhaften und dynamischen Bildern führen, während analoge Farbschemata (Farben, die nebeneinander im Farbkreis liegen) oft harmonische und beruhigende Szenen schaffen. Die Farbpsychologie spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Rottöne können Leidenschaft oder Gefahr suggerieren, Blautöne hingegen Ruhe und Vertrauen.


Color Grading ist die Kunst, Farben in der Nachbearbeitung zu manipulieren, um die visuelle Erzählung eines Bildes zu verstärken. Durch gezielte Anpassungen von Farbton, Sättigung und Luminanz können Künstler und Fotografen die Gesamtstimmung eines Bildes beeinflussen. Es ist ein mächtiges Werkzeug, um die emotionale Resonanz eines Bildes zu verstärken.


Licht und Schatten

Die Art und Weise, wie Licht und Schatten in einem Bild eingesetzt werden, kann die Wahrnehmung von Tiefe, Textur und Stimmung dramatisch beeinflussen. Licht ist das Lebenselixier in der gesamten visuellen Gestaltung, dazu gehört auch die Fotografie. Das Spielen mit dem Figur-Grund-Kontrast ist ein entscheidender Faktor. Kontrastreiche Bilder fesseln, während subtile Nuancen eine feine Eleganz ausstrahlen.


Licht und Schatten bestimmen nicht nur, wie gut wir ein Motiv sehen können, sondern auch, wie wir es interpretieren. Licht kann verwendet werden, um Fokus und Aufmerksamkeit auf bestimmte Teile eines Bildes zu lenken, während Schatten Tiefe, Volumen und Stimmung erzeugen. Die Qualität des Lichts – ob hart oder weich, warm oder kühl – hat einen direkten Einfluss auf die Wahrnehmung des Bildes. Nicht nur in der Fotoart und können Licht und Schatten manipuliert werden, um unwirkliche und surreale Effekte zu erzielen, die die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verwischen, auch in der Fotografie bei der Nachbearbeitung.


Perspektive und Blickwinkel

Die Perspektive in einem Bild ist entscheidend, um Bedeutung und Kontext zu vermitteln. Sie beeinflusst, wie der Betrachter das Bild wahrnimmt und interpretiert. Ein Wechsel der Perspektive kann ein alltägliches Motiv in etwas Einzigartiges verwandeln. Durch die Wahl eines ungewöhnlichen Blickwinkels – sei es von oben, unten oder aus einer asymmetrischen Position – entsteht eine neue Wirklichkeit, die den Betrachter zum Innehalten und Nachdenken anregt. In der Fotoart kann die Manipulation der Perspektive dazu verwendet werden, surreale Szenen zu kreieren, die die Grenzen des Möglichen sprengen. Dies erfordert ein tiefes Verständnis von Raum und Dimension, sowie die Fähigkeit, die üblichen Sehgewohnheiten zu durchbrechen.


KI in der Bildgestaltung: Ein Werkzeug, aber kein Ersatz für Kreativität


In der modernen Welt der Bildkreation nimmt die Künstliche Intelligenz (KI) eine immer grössere Rolle ein. KI-Systeme sind so trainiert, dass sie die grundlegenden Prinzipien der Bildgestaltung, wie Komposition, Farbharmonie und Lichtführung, automatisch berücksichtigen. Dies ermöglicht es praktisch jedem, ohne tiefgreifendes Verständnis dieser Konzepte, visuell ansprechende Bilder zu generieren. Jedoch fehlt der KI ein entscheidendes Element: das Verständnis für Individualität und die Fähigkeit, eine persönliche Vision umzusetzen. Wahre Kunst entsteht nicht allein durch Technologie, sondern durch die einzigartige Perspektive und kreative Ausdruckskraft des Künstlers.


Ein weiterer Aspekt ist die Flexibilität, z.B. in der Auftragsarbeit. Stell dir vor, du hast ein Bild pixelgenau nach deinen Vorstellungen oder nach den Inputs deines Kunden kreiert, und du oder der Kunde wünscht eine kleine Anpassung – zum Beispiel ein Element um 2 mm nach rechts zu verschieben. Dies ist bei einer manuellen Bearbeitung einfach umzusetzen. Bei der Verwendung von KI gestaltet sich dies jedoch wesentlich schwieriger, da die Feinabstimmung und punktgenaue Anpassungen über die vorgegebenen Parameter der KI hinausgehen. Natürlich könnte man in diesem Fall auf eine traditionelle Bildbearbeitungssoftware zurückgreifen, aber das unterstreicht nur, dass echte künstlerische Anpassungsfähigkeit und Feinsinnigkeit oft die menschliche Hand erfordern.


Die Kombination eines tiefen Verständnisses der Bildgestaltungstheorien mit einer eigenen Vision und der Fähigkeit zur flexiblen Anpassung führt zu wahrhaft bemerkenswerten Werken, die weit über das hinausgehen, was KI allein zu leisten vermag.

 

Wie du das Geheimnis grossartiger Kreationen in deinen eigenen Werke anwendest.


Wir haben uns auf eine spannende Reise durch die Welt der Bildgestaltung begeben und dabei die Geheimnisse hinter effektvoller Komposition, Farbwirkung und Lichtspiel entdeckt. Vielleicht fragst du dich jetzt, wie du all diese Techniken selbst anwenden kannst. Die Antwort findest du in meiner Photoshop Elite Masterclass, die im Dezember und Januar stattfindet.


Wenn du lernen willst, wie man all die Konzepte und Techniken, die in diesem Blogpost erläutert wurden, umsetzt und warum sie so wirkungsvoll sind, dann ist dieser Kurs genau das Richtige für dich. Wir tauchen tiefer in die Welt der Bildbearbeitung ein, ergründen die Feinheiten und du lernst die Fähigkeiten, um deine eigene Vision mit Präzision und Kreativität umzusetzen.

Photoshop Elite Masterclass with Kathrin Federer

Dies ist deine Chance, deine Fähigkeiten in der digitalen Bildgestaltung auf ein neues Level zu heben. Sei dabei und verwandle deine Leidenschaft für Fotografie in meisterhafte Kunstwerke.




Hier einige Tipps, um das Gelernte sofort in die Praxis umzusetzen:

  1. Nutze diesen Blogpost als Checkliste: Überprüfe deine Bilder anhand der besprochenen Parameter und verwende diesen Artikel als Orientierungshilfe für deine Kreationen.

  2. Analysiere Bilder und lerne von anderen: Übe dich darin, Werke anderer Künstler unter Berücksichtigung dieser Parameter zu analysieren. Dies hilft dir, ein tieferes Verständnis dafür zu entwickeln, wie diese Konzepte in der Praxis umgesetzt werden.

  3. Stetige Praxis und Anwendung: Die Beherrschung dieser Kunst erfordert kontinuierliche Übung. Im Laufe der Zeit wirst du diese Prinzipien automatisch anwenden.

 

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